Kein stummer Frühling, bitte nicht!
Seit Jahren laden die Grünen im Münsterland zur Artenschutzkonferenz. Das klingt nun ziemlich banal, denn natürlich ist Artenschutz ein ur-grünes Thema. Doch der Ansatz der Grünen im Münsterland macht diese Konferenz ziemlich besonders. Es ist der Versuch, gemeinsam mit der Landwirtschaft nach Lösungen zu suchen.
Hier finden Sie alle Vorträge: 6. Grüne Artenschutzkonferenz Münsterland.
Beim Thema Naturschutz sind die Fronten verhärtet: Biologen, Ökologen und Zoologen häufen immer mehr Beweise dafür, dass Ackerchemikalien und die Intensivierung der Landwirtschaft ganz allgemeinen die Biodiversität gefährden. Auf der anderen Seite fühlen sich viele Landwirte zu Unrecht angeklagt. Denn sie halten sich an die Gesetze, wirtschaften nach der guten fachlichen Praxis und produzieren oft zu so niedrigen Preisen, dass ihnen kein großer Spielraum für mehr Naturschutz bleibt. Und sie setzen Ackerchemikalien ein, die von staatliche Behörden zugelassen wurden. Außerdem wollen sie sich auch nicht von Städtern kritisieren lassen, deren Umweltbilanz zum Beispiel durch viele Urlaubs viel schlechter ist als ihre.
Deshalb kommt es selten zum Dialog.
Aber in Münster ist das gelungen! Das Ergebnis lässt sich sehen: Alle Teilnehmer, Ökologen und Landwirte, haben dem Münsterländer Aufruf zur Rettung der Artenvielfalt zugestimmt und wollen ihn dort verbreiten, wo er Wirkung entfalten kann. Bei Kollegen, in der Verwaltung, in der Politik auf allen Ebenen!
Hier sieht man den Münsterländer Aufbruch – mit dem Aufruf in der Hand!
© Martin Zumdiek
In aller Kürze: Wir dürfen dem Artensterben rings um uns herum nicht länger tatenlos zusehen. Keiner leugnet mehr, was passiert. Alle stehen in der Verantwortung, die Gartenbesitzer genauso wie die Konsumenten und die Landwirte.
Und damit gibt es keine Ausreden mehr für die Entscheider. Dann müssen Neonikotinoide verboten werden. Dann brauchen wir Zulassungsverfahren für neue Ackerchemikalien, die wirklich testen, was die Mittel mit den Insekten anrichten.
Falls Sie jetzt genickt haben: In Ihrem Wirkungskreis können Sie schon heute damit beginnen: Indem bei Ihnen nur noch auf den Tisch kommt, was ohne insektengefährdende Ackerchemie produziert wurde. Also Biolebensmittel – am besten aus der Region. Das stärkt die Nachfrage und zeigt den Landwirten, dass es den Konsumenten ernst ist mit dem Artenschutz.