Eine Ikone unserer Bewegung!

Alle, die ich kenne, die Ursula Hudson kannten, fanden sie klasse. Und ich auch, natürlich. Aber wie wunderbar sie Slowfood geführt und geprägt hat, habe ich erst verstanden, als ich Nina Wolffs Abschiedsrede gehört habe.

Heute hat sich Slowfood von ihrer Vorsitzenden Ursula Hudson verabschiedet, die am 10. Juli viel zu früh gestorben ist – und doch noch so viel Energie und Ideen für eine gesunde Welt mit gutem Essen hatte.

Mehr als vier Wochen ist das her, und doch war Nina Wollfs Trauer bei ihrer Abschiedsrede so eindringlich zu spüren. Nina Wolff hat voller Bewunderung und Dankbarkeit und Zuneigung von einer Freundin, Mentorin, Ideengeberin gesprochen. Sie nannte Ursula eine „wahre Menschenfreundin“ und eine „Ikone unserer Bewegung“. Und das war sie.

Ursula Hudson hat sich für Genuß und gutes Essen eingesetzt und – und gleichzeitig die Slowfood-Bewegung politisiert. Sie hat klar gemacht, dass gutes gesundes Essen nur genossen werden kann, wenn es auch von guten gesunden Äckern, Feldern und Gärten stammt. Und dass Essen und Vielfalt zusammengehören. Und biologische Vielfalt und kulinarische Vielfalt. Und Genuß und Gerechtigkeit.

Carlo Petrini, der Gründer von Slowfood, hat eine Botschaft aus Italien geschickt und gesagt, dass der nächste Slowfood-Kongreß Ursula gewidmet werde – als Dank, weil sie so viel für die internationale Slowfood-Gesellschaft getan hat.

„Ohne Planetengesundheit keine Menschengesundheit“, das hat Ursula immer wieder erklärt.

Als ich sie das letzte Mal gesehen habe – und niemals darauf gekommen wäre, dass es das letzte Mal gewesen sein könnte, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass jemand, der so lebendig ist und gut gelaunt, tatsächlich an einer tödlichen Krankheit sterben könnte – hat sie mich gefragt, warum ich eigentlich nicht Mitglied bei Slowfood bin. Das bin ich jetzt.

Und ich wünsche mir, dass ihr Erbe trägt und auch weiter viele inspiriert und hilft – auf dem Weg zu gutem gesundem gerechten Slow Food.