Er ist´s! Aber er schweigt stille.
Ich habe Frühlingsgedichte gesucht. Damit die Kindern den Großeltern Ostern wenigstens digital eine Freude machen können. Und es hat mich in größte Traurigkeit gestürzt.
„Saatengrün, Veilchenduft, Lerchenwirbel, Amselschlag“, lese ich bei Ludwig Uhland. Und bei Annette Droste zu Hülshoff:
„Die Lerchen singen überall,
die Amsel schlägt im Wald!
Nun kommt die liebe Nachtigall
und auch der Kuckuck bald.“
Verehrte Frau Droste, dort, wo Sie Ihre Ferien verbracht haben und wo Sie für die Judenbuche recherchiert haben, da bin ich aufgewachsen. Dort gibt es kaum noch Nachtigallen und immer weniger Lerchen. Kuckucke hört man sehr sehr selten, und in Hamburg, wo ich jetzt wohne, sind im letzten Jahre viele viele Amseln dem eingeschleppten Usutu-Virus zum Opfer gefallen. Die Amseln in unserem Garten sind verschwunden. Und können Sie sich vorstellen, dass ich überhaupt erst ein einziges Mal in meinem Leben eine Nachtigall gehört habe?